[Tustep-Liste] Bibliotheksverwaltung mit TUSTEP

michael.stolz at germ.unibe.ch michael.stolz at germ.unibe.ch
Mi Nov 30 15:11:43 CET 2016


Liebe alle,

nur dass keine Missverständnisse aufkommen:

Es ging bei meinen Überlegungen um ein simples
Literaturverwaltungsprogramm für eigene Forschungszwecke, nicht um eine
große Lösung à la OPAC.

Viele Grüße von Michael Stolz

-- 
Prof. Dr. Michael Stolz
Universitaet Bern
Institut fuer Germanistik
Laenggass-Str. 49
CH-3000 Bern 9

Tel.: +41 31 631 83 04
E-mail: michael.stolz at germ.unibe.ch
URL: http://www.parzival.unibe.ch/stolz/















Am 30.11.16, 15:01 schrieb "tustep-liste-bounces at lists.uni-wuerzburg.de on
behalf of Christian Griesinger" unter
<tustep-liste-bounces at lists.uni-wuerzburg.de on behalf of
ChristianGriesinger at gmx.de>:

>Diskussionsforum Tustep-Liste
>Weitere Informationen: www.itug.de
>------------------------------------------------------------
>
>Lieber Herr Hoffert,
>
>das Thema finde ich sehr spannend und es würde mich sehr interessieren,
>wenn in Weingarten darüber eingehender diskutiert werden kann.
>
>Vor längerem hatte ich auch einmal überlegt, eine Literaturverwaltung in
>TUSTEP zu implementieren. Am Ende verwarf ich den Gedanken, weil es
>einige Faktoren gibt, die gegen eine selbstgemachte TUSTEP-Lösung - oder,
>besser gesagt, für eine andere Software - sprechen. In ihrem Fall, wo es
>nicht nur um eine einfache Literatur- sondern gar um eine
>Bibliotheksverwaltung geht, dürften die Übelegungen sogar noch mehr
>greifen:
>
>1. Wahl des Datenformats:
>Bevor entschieden werden kann, welche Software für Ihre Zwecke am
>Geeignetsten ist, sollte man sich Gedanken über die Grössenordnung und
>vor allem die Struktur der Daten machen, die erfasst werden sollen. Es
>gibt eine ganze Reihe von Formaten, mit denen zur Zeit bibliographische
>Einheiten erfasst bzw. ausgetauscht werden: z.B. Dublin Core - oder aus
>dem Bibliothekswesen: MARC, MAB, MODS - aus der Latex-Welt: BibTex - aus
>der XML-Welt: METS oder die entsprechenden Elemente aus den
>TEI-Richtlinien. Alle diese Formate sind weit verbreitet, haben ihre
>Spezialisierungen bzw. Einsatzfelder und dementsprechend existiert auch
>Software, die mit diesen Daten eine Literatur- bzw. Bibliotheksverwaltung
>umsetzen kann. Damit hängen bereits einige Fragen zusammen:
>a) Welche/s dieser Formate wollen Sie einsetzen? Wenn Sie keines der
>genannten einsetzen, haben Sie bereits einen Standard oder wollen Sie
>einen eigenen entwickeln? In diesem Falle würde mich sehr interessieren,
>warum ein neuer Standard nötig ist.
>b) Wie umfangreich sind die Bestände Ihrer Bibliothek: Reden wir von
>mehreren 100/1000/10.000/100.000 Einheiten oder von noch größeren
>Beständen? Im letzteren Fall: Haben Sie daran gedacht, die OPAC-Software
>einzusetzen?
>c) Je komplexer die Daten sind, d.h. je mehr unterschiedliche Daten ein
>Datensatz enthält um so eher empfiehlt sich der Einsatz einer
>Datenbanklösung (zunächst einmal unabhängig davon, ob man eine
>relationale Datenbank, eine XML-DB oder eine andere Form von Datenbank
>einsetzt).
>
>2. Datenverwaltung:
>Je größer die Datenmenge ist, d.h. je mehr Datensätze Sie haben, die
>miteinander in Beziehung stehen, umso wichtiger sind folgende Fragen:
>a) Kann meine Software garantieren, dass die Daten konsistent bleiben?
>D.h. wenn ich einen Datensatz bearbeite oder lösche, dass alle mit diesem
>zusammenhängenden Datensätze ebenfalls angepasst bzw. gelöscht werden?
>Sicher kann man versuchen, so etwas mit TUSTEP zu implementieren, aber
>ist das notwendig? Relationale Datenbanken beispielsweise bieten mit
>Fremdschlüsseln und Fremdschlüsselbeschränkungen genau solche Mittel,
>ohne dass man viel Programmieraufwand hineinstecken muss.
>b) Kann meine Software garantieren, dass nicht mehrere Benutzer
>gleichzeitig die gleichen Datensätze bearbeiten? Natürlich kann man mit
>TUSTEP Dateien auf Servern vor multiplem Schreibzugriff bewahren, aber
>kann man auch nur bestimmte Datensätze innerhalb einer Datei sperren und
>wie werden mehrere gleichzeitige Zugriffe verwaltet?
>
>3. Dauer der Entwicklung/Zukunftsfähigkeit
>Eine Bibliotheksverwaltungssoftware ist ein hochgradig komplexes
>Programm, das mehrere Monate bis hin zu mehreren Jahren Entwicklungszeit
>beanspruchen kann und nicht nur einen, sondern ein ganzes Team von
>Entwicklern benötigt, um sicherzugehen, dass die Daten nicht irgendwann
>inkonsistent werden oder Programmierfehler evt. sogar Daten zerstören.
>Ebenso stellt sich die Frage nach der dauerhaften Benutzbarkeit des
>Programms und besonders nach der Langzeitarchivierung der Daten. Alles
>das ist natürlich auch eine Frage der Kosten. Wie viele Entwickler haben
>Sie denn für ihr Projekt zur Verfügung?
>
>
>Diese zunächst noch recht oberflächlichen Überlegungen sprechen
>tendenziell gegen eine Neu-Implementierung, es sei denn, dass keine der
>bestehenden Möglichkeiten das bietet, was man braucht. Ich persönlich
>würde, wenn es nur irgendwie möglich ist, auf eine in anderen
>Bibliotheken bewährte Software wie etwa den OPAC zurückgreifen, oder wenn
>es eine selbst programmierte Lösung sein muss, auf jeden Fall den Einsatz
>einer Datenbanksoftware empfehlen. Prinzipiell scheint es mir zwar schon
>möglich, diese Aufgabe mit TUSTEP umzusetzen, aber vielleicht sind andere
>Werkzeuge hierfür besser geeignet.
>
>
>Viele Grüsse
>Christian Griesinger
>-----
>Parzival-Projekt Bern
>Institut für Germanistik
>Universität Bern
>Länggassstrasse 49, D103
>CH-3012 Bern, Schweiz
>Tel.: +41 (0)31 631 34 65
>Mail: Christian.Griesinger at germ.unibe.ch
>URL: http://www.parzival.unibe.ch/
>
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