[Tustep-Liste] Satzprogramm: Bis-Strich zwischen roemischen Zahlen

F.Seck f.seck at t-online.de
Mi Mai 9 22:44:05 CEST 2007


Lieber Herr Trauth, liebe Herren Schneider-Lastin und Sappler und nicht
zuletzt: lieber Programmautor,

zuvor: wenn sich nur 5 TUSTEPler positiv zu einem Vorschlag äußern, dann
heißt das noch lange nicht, daß es die anderen nicht interessiert. Man
sieht, daß die Argumente auf dem Tisch liegen, wozu sich einmischen?

Nun tue ich es doch und plädiere für die automatische Einsetzung des
Bis-Strichs zwischen römischen Zahlen. Wohlgemerkt Zahlen, nicht Ziffern,
d.h. es müßte geprüft werden, ob die Wörter vor und nach dem Minuszeichen
römische Zahlen (in Versalien) sind. Einzelne hochgesteöllte Buchstaben
sollten bei der Prüfung übergangen werden, damit auch Angaben wie
"XIV#'v-XX#'r" berücksichtigt werden. Mit der Prüfung, ob die Folge
römischer Ziffern eine Zahl ist, sollte nicht zu streng verfahren werden. In
alten Texten findet man auch IIC für 98 u. dgl.
Die Notwendigkeit eines Parameters zum Einschalten des Automatismus sehe ich
nicht. Bei arabischen Ziffern geht es ja auch automatisch, und die
Möglichkeit des manuellen Eingriffs bleibt, nur im umgekehrten Sinn wie
bisher und - hoffentlich - sehr selten nötig

Mit besten Grüßen allerseits
Friedrich Seck

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Dr. Friedrich Seck
72076 Tübingen, Erlenweg 18
Tel.  0 70 71 - 96 49 40
Fax  0 70 71 - 96 49 41
----- Original Message ----- 
From: "Michael Trauth" <trauth at uni-trier.de>
To: <tustep-liste at itug.de>
Sent: Wednesday, May 09, 2007 8:42 PM
Subject: Re: [Tustep-Liste] Satzprogramm: Bis-Strich zwischen roemischen
Zahlen


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Lieber Herr Sappler,

mit Verspaetung kommt Antwort auf Ihr letztes Posting
zum Thema Bis-Strich:

> Ich gehe in  mich: Wenn wichtigen Leuten am automatischen
> Bis-Strich zwischen römischen Zahlen so viel liegt, dann
> sei es halt;

Es kommt bei Ihnen fuerwahr nur selten vor - aber *dieser*
Grund ist kein besonders guter. Ganz abgesehen davon, dass
ich mehr ahne als weiss, wen Sie mit den 'wichtigen Leuten'
meinen koennten und ich diese Einschaetzung nicht teile.
Hinzu kommt, dass ich den Vorschlag nicht fuer mich gemacht
habe (denn ich benutze schon lange - wie Sie vermutlich
auch - eigene Vorkodiere-Prozeduren fuer die unterschied-
lichsten Zwecke, die unter vielem anderen natuerlich auch
besagten Bis-Strich richtig setzen), sondern weil ich - von
der Warte des unbedarften Anwenders her gesehen - die Chose
allen Ernstes fuer ein nuetzliches Feature hielt, mit dem
sich das Satzprogramm in einem weiteren kleinen, aber nicht
ganz unwichtigen Detail von den vielen Gleichgueltigkeiten
der heutigen Buchproduktion abheben koennte.
  Aber nun ist es an mir, einen Rueckzieher zu machen: Bei
nur fuenf Anwendern, die das Anliegen unterstuetzen, saehe
ich als Programmautor auch keine Veranlassung, irgendwas
zu tun. Der Vorschlag sei deshalb hiermit zurueckgezogen.

> Eine Überlegung soll dabei aber nicht unter den Tisch
> fallen. Die gewünschte Erweiterung macht, wie auch eine
> Menge anderer "Kleinigkeiten" der letzten Jahre, das
> Satzprogramm immer komplizierter und undurchsichtiger;
> jede einzelne Änderung ist nett und ein guter Schritt,
> aber in der Summe sind sie bedenklich. Sie erschweren
> nämlich die lang überfällige Revision des Satzprogramms.
> Beim Umgang mit ihm gibt es Dinge, die nur mit intensiver
> Handarbeit oder fast gar nicht zu bewältigen sind, und
> die wären der Mühe wert. Es entspricht doch auch gar
> nicht Tustep-Traditionen von Modularität, alles Mögliche
> in ein einziges dickes Programm hineinzupacken.

Das ist - zusammen mit Ihren weiteren Ueberlegungen, die
ich aus Platzgruenden hier nicht noch einmal anfuehre - ein
sehr wichtiges und bedenkenswertes, weil grundsaetzliches
Argument. Es schliesst inhaltlich an einen anderen ausfuehr-
lichen Beitrag an, den Sie am 20. Maerz hier auf dem Forum
gegeben haben - und der zu meinem Bedauern unbeantwortet
geblieben ist, obwohl er eine rege Diskussion verdient
haette. Das ist auch meine Schuld, ich weiss, aber die
Zeit reicht halt hinten und vorne nicht.

Meinen ersten (unfertigen, weil steckengebliebenen) Anlauf
zu einer Antwort gebe ich im folgenden. Ich wuerde mich
freuen, wenn mein Vorschlag aufgegriffen wuerde, eine
Gespraechsrunde ueber dieses Thema mit Herrn Ott zusammen
auf der ITUG-Tagung in Zuerich vorzusehen, aufgegriffen
wuerde.

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Lieber Herr Sappler,

vielen Dank fuer Ihr Posting, das den Finger auf zahlreiche
Punkte legt, die auch nach meinem Dafuerhalten einmal ein-
gehend - zusammen mit dem Programmautor, versteht sich -
eroertert werden sollten. Eine Gespraechsrunde hielte ich
dafuer freilich fuer geeigneter als ein Mailforum, weshalb
ich - genuegend breites Interesse vorausgesetzt - hier schon
anregen wuerde, auf der ITUG-Tagung in Zuerich oder von mir
aus auch erst in Blaubeuren 2008 Raum dafuer vorzusehen.
Ihre mit gewohnt enzyklopaedischer Gruendlichkeit zusammen-
gestellte Auflistung koennte bereits die Tagesordnung abge-
ben - und die Praeambel haben Sie ja auch schon geliefert:

: Die Bewältigung von Apparaten macht immer noch viel aus
: für die Attraktivität des Tustep-Satzprogramms. Es haben
: sich aber im Lauf der Zeit einige Schwächen herausgestellt,
: die man auf längere Sicht doch wohl angehen muß.

Dazu gehoert nicht nur, dass Wuensche an TUSTEP formuliert
und Prioritaeten aufgestellt werden, sondern dass auch der
Programmautor zeigt, wie realistisch oder illusorisch die
einzelnen Desiderata sind. Bei manchen aus der Zeit der
70er Jahre stammenden Einschraenkungen ertappe ich mich
immer wieder bei dem naiven Gedanken, dass diese vor dem
Hintergrund der heutigen, im Vergleich gigantischen Res-
sourcen doch wohl nicht mehr sein muessten. Der Impuls
dafuer ist nicht mein eigener Bedarf, denn natuerlich habe
ich mich laengst bestens damit arrangiert (und wie Sie
ja auch) ein ganzes Arsenal eigener gut funktionierender
Add-Ons entwickelt, sondern mein Hauptaugenmerk gilt der
breiteren Publikumswirksamkeit. Das Anliegen von Herrn
Brunschoen ist dafuer ein gutes Beispiel: Als Newbie kann
man ihn naemlich ganz gewiss nicht mehr bezeichnen, er hat
sich vielmehr engagiert auf die TUSTEP-Loesung eines durch-
aus anspruchsvollen Editionsvorhabens eingelassen - und
steht ploetzlich vor einer hochaufragenden Mauer, mit der
er partout nicht gerechnet hat: Der Fall, dass der Ende-
punkt eines Apparatlangeintrags sich auf eine Textstelle
bezieht, die weiter als zwei Seiten vom Anfangspunkt ent-
fernt ist, tritt gar nicht so selten auf (denken Sie nur
an einen Kommentar oder einen Similienhinweis zu einem
ganzen Kapitel oder Buch). Die Frage ist nun, ob man
diesem Typ Anwender, dessen Hauptinteresse begreiflicher-
weise zuallererst seiner Edition und in zweiter Linie dem
Satzprogramm gilt, zumuten kann, sich in weite Teile des
TUSTEP-Systems einzuarbeiten, nur um ein einzelnes un-
vermutet auftretendes Detailproblem zu loesen? *Meine*
Empfehlung lautet (natuerlich) immer: Es lohnt sich, sich
auf alles andere in TUSTEP einzulassen, es ist schier un-
glaublich, was man sich damit an Freiheit erwirbt und
wieviele Probleme man damit - sozusagen mit links - loesen
kann. Aber die Anwender beantworten die gestellte Frage
ganz anders - und ich kann mich ihrer Sichtweise nicht
verschliessen, gerade heute, wo es kaum noch Freiraum
gibt, sich auf irgendeine womoeglich lohnende terra
incognita einzulassen. Und ich wage die Prognose, dass
es in den Zeiten von BA und MA ueberhaupt niemanden mehr
geben wird, der sich 'richtig' mit TUSTEP beschaeftigen
kann - es sei denn, dass irgendjemand es schafft, in
irgendeinem editionsorientierten Studiengang ein ent-
sprechendes Modul (oder sogar mehrere?) zu positionie-
ren.
  Da gaeb's also sowohl auf der Seite von TUSTEP wie
auch auf der Seite der Wissenschaften noch einiges zu
tun. Ich bin mit Ihnen der Meinung, dass die Diskussion
weitergefuehrt werden sollte - eine groessere Gespraechs-
runde wie oben vorgeschlagen waere der Sache doch gewiss
dienlich, finden Sie nicht? Und gleich auch noch in die
Runde gefragt: Waeren auch noch andere daran interessiert?


Es gruesst wie immer herzlich

Ihr Michael Trauth


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