[Tustep-Liste] Der Letzte mach das Licht aus bzw. normiert+.
Paul Sappler
paul.sappler at uni-tuebingen.de
So Sep 14 12:47:50 CEST 2008
Lieber Herr Beinlich,
Sie haben am 17.8. in der Liste Beherzigenswertes über die Lage und
Zukunft von Tustep geschrieben. Darauf kam bisher keine Reaktion.
Warum nur? Gleichgültigkeit, Ertapptsein, Resignation? Vielen von uns
liegt die Zukunft von Tustep am Herzen, und es seien hier Punkte
genannt, die dafür wichtig sind:
1. gute Arbeit und qualitätsvolle Hervorbringungen der Tustep-Anwender
2. die Qualität dieser Ergebnisse herausstellen (Werbung; fällt oft
schwer, weil man sich selber loben müsste)
3. Schulungsangebote mündlich, schriftlich und elektronisch
4. von Seiten der Entwickler a) Verbesserungen in Details, b)
Überarbeitung ganzer Programmkomplexe, c) Herstellung neuer Werkzeuge
für weitere Aufgabenbereiche
5. von Seiten der Anwender Zusammenarbeit, gegenseitige Hilfe,
Lösungen bereitstellen
6. eine konzeptuelle Diskussion darüber, wo Stärken und Defizite
liegen, welche Aufgaben ausgelagert werden könnten, wohin die
Entwicklung gehen sollte
Die Aufzählung kann nicht vollständig sein. Zweifellos sollte keiner
dieser Punkte ganz außer Acht bleiben, auch wenn sie verschiedenes
Gewicht haben und wenn wir als einzelne nicht zu jedem etwas beitragen
können.
Zu 4) Kleine Verbesserungen anzubringen, das Abschleifen von Kanten
(Teilpunkt a) ist oft sehr nützlich; es ist erfahrungsgemäß nicht
einfach, diese Hindernisse auch nur ordentlich zu benennen und so den
Entwicklern Anregungen zu geben. Sicher meinen Sie nicht, man solle
das Motor-Tuning aufschieben, bis die großen Fragen (genug Luft im
Reifen, damit man überhaupt aus der Garage kommt) entschieden sind?
Das muss doch parallel laufen. - In bestimmten Bereichen wäre b) gut.
- Eine sehr feine Neuentwicklung der letzten Zeit (Teilpunkt c) ist
beispielsweise Makro/Tuscript: unglaublich flexibel und vielseitig
einsetzbar; soll man beklagen, dass es sich dem Anfänger nicht von
selbst erschließt? Vermutlich müsste man doch im Detail überlegen,
welche Teile von Tustep so gestaltet sein sollten, dass man sie ohne
Schulung so weit zu beherrschen lernt, "daß man seinen Einsatz dem von
gängigen anderen Programmen vorzieht".
Zu 5) Sie monieren zurecht, dass die geplante Sammlung einfacher
Programme nicht zustande kam. Die Nützlichkeiten auf dem itug-Server
sind wenige und nicht mehr neu, für ein begonnenes Wiki fand sich kein
Betreuer (und es gab auch kein Echo). Vielleicht spielt die Mentalität
der meisten Tustep-Anwender mit, die Eigenentwicklungen vorziehen, und
es gibt wohl auch eine Grenze der Fähigkeiten: es ist nicht einfach,
beim Herstellen eines solchen Hilfsprogramms für die Sammlung das
Spezielle und das Allgemeine schön getrennt zu halten.
Zu 6) Die Konzept-Diskussion ist mit eine Aufgabe des Beirats (aber
gewiss nicht in dem Sinn, dass den Entwicklern etwas vorgeschrieben
würde). Eigentlich geht es eher darum, wie der einzelne Anwender
Tustep versteht: der eine betrachtet SATZ als Zentrum und legt auf
professionelle Präsentation Wert, der andere bastelt einfache
Werkzeuge für seine Textverarbeitung, arbeitet gewissermaßen mit den
Elementarfunktionen, der dritte konstruiert einen Arbeitsplatz für ein
Projekt, auf dem Anwender einer weiteren Stufe auch schon mit
rudimentären Tustepkenntnissen ihrer Aufgabe nachgehen können, der
vierte nimmt Tustep als Schreibmaschine, der fünfte hat Spaß am
Programmieren usw. Keinem von ihnen kann man vorwerfen, er fasse
Tustep falsch auf. Es gibt also "das Programm" in diesem Sinne nicht.
Aber zuzustimmen ist Ihnen darin, dass die Teile von Tustep, die mit
Programmen außerhalb in Konkurrenz stehen, möglichst leicht zugänglich
sein sollen. Jedoch: Word als Konkurrenz, das ist zweischneidig.
Ihr Beitrag kam in die Diskussion um den neuen Editor hinein und hat
sie zum Erliegen gebracht (was wohl nicht Ihre Absicht war). Das war
schade, denn es ging ja gerade darum, den Tustep-Editor so leicht
bedienbar zu machen wie die sonst üblichen Editoren. Ich schicke noch
einen kleinen Beitrag dazu hinterher.
Freundliche Grüße in die Runde,
Paul Sappler
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