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<DIV><FONT face=Arial size=2>Sehr geehrter Herr Trauth,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>herzlichen Dank für Ihren Denkanstoß. Ihre Frage, 
warum TUSTEP trotz seiner extrem hohen Leistungsfähigkeit nicht weiter 
verbreitet ist, möchte ich aus meiner Sicht beantworten. </FONT><FONT face=Arial 
size=2>Den unbestrittenen Vorteilen, die TUSTEP bietet, steht doch ein 
erheblicher Nachteil gegenüber: TUSTEP ist und bleibt eine Insellösung und zwar 
in mehrfacher Hinsicht.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>1. Man merkt dem Programm dessen universitäte 
Herkunft an, die bestens geeignet ist, Lösungen für wissenschaftliche 
Problemstellungen zu entwickeln. Für "profanere" Aufgaben, z.B. Einbinden von 
Grafiken und Tabellen, Schattierungen, Einfügen von Passerkreuzen etc. ist 
der Aufwand in TUSTEP seiner anfänglichen Überlegenheit zum Trotz m.E. 
mittlerweile zu hoch. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>2. Mit TUSTEP zu arbeiten bedeutet nicht nur eine 
erhebliche Einarbeitungszeit, sondern auch die dauernde Notwendigkeit der Übung, 
das Memorieren hoch abstakter Zeichenfolgen etc. Dies ist sicherlich Ihr 
Beweggrund, für die Aufwertung des weniger aufwändigen #Formatiere-Moduls zu 
plädieren. Aber es löst nicht das Grundproblem, dass TUSTEP sich von den 
standardisierten, zwar nicht immer intuitiven, aber mittlerweile trotzdem 
hilfreichen Benutzeroberflächen (What you see is what you nearly get) 
anderer Software-Anbieter so stark unterscheidet, dass der Aufruf von TUSTEP nun 
schon auch mich, der ich in Tübingen die TUSTEP-Kurse besucht und jahrelang 
damit gearbeitet habe, gelegentlich abschreckt. Wie muss es da erst einem 
TUSTEP-Einsteiger gehen?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>3. </FONT><FONT face=Arial size=2>Auch wenn ich 
mich hier in der ITUG im Kreis einer Minderheit, die diese Tatsache bedauert, 
sehr wohl fühle: Die Welt spricht "Word". Jede Kommunikation mit der Außenwelt 
aus TUSTEP heraus und zurück ist mit einer Übersetzungsleistung, sprich: 
Konvertierungsprozessen verbunden, die angesichts der steigenden 
Leistungsfähigkeit auch von Microsoft-Produkten immer fehleranfälliger werden 
bzw. wirklich hilfreiche Kodierungen nicht oder nur mit Aufwand übernehmen und 
vor allem Zeit kosten. In meinem Kontakten mit Verlagsherstellern und 
Setzereien schält sich immer deutlicher heraus, dass den Workflow 
verkomplizierende Fakten nicht nur zu Vorbehalten gegenüber TUSTEP, sondern 
sogar zum Abschied von bestimmten Programmen, mittlerweile auch von "Pagemaker", 
ja sogar von "QuarkXPress" führen.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>4. TUSTEP ist außerhalb der Universität 
keineswegs preisgünstig. Meine kommerzielle Lizenz erwarb ich 1998 zum Preis von 
2500 DM (den heutigen Preis kenne ich nicht), die ich seither für 100 DM bzw. 
neuerdings 150 Euro regelmäßig update. Zum TUSTEP-Preis von 1998 bekomme ich 
noch heute die neueste Version von Adobe InDesign. Der Support durch die ITUG 
ist natürlich wesentlich kompetenter und persönlicher als bei Adobe; dafür 
beanspruche ich aber die Privat- bzw. Dienstzeit hilfsbereiter Menschen. Also 
auch hier ein recht luxuriöser "Inselaufenthalt".</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Vielleicht hängt es mit meiner Existenz als 
Selbstständiger, meinem zunehmenden zeitlichen Abstand zum akademischen 
Umfeld und vielleicht auch einer, aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher 
Aufgaben, die ich mittlerweile zu bewältigen habe, generell abnehmenden 
Flexibilität insgesamt </FONT><FONT face=Arial size=2>zusammen, dass ich 
diese Übersetzungsleistung bei Standard-Aufgaben nicht mehr erbringen 
möchte, die Reaktivierung vergessener, weil längere Zeit nicht mehr 
benutzter Spezialcodierungen manchmal nicht mehr als Denksportaufgabe, 
sondern als lästig betrachte und TUSTEP nur noch für sehr spezielle 
Problemstellungen innerhalb eines Projekts einsetze, dann aber mit dem größten 
Vergnügen. In diesem Sinn beantworte ich, lieber Herr Trauth, Ihr Posting mit 
einem klaren Nein und plädiere stattdessen für Aktivitäten, welche die (v.a. 
auch kommerzielle) Verbreitung von TUSTEP fördern und sein Inseldasein 
verringern.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Wie wäre es bspw. mit der Schaffung von 
Standard-Schnittstellen? Wenn sich Word-Dokumente direkt in TUSTEP öffnen und 
als RTF abspeichern ließen, während alle Routinen im Hintergrund ablaufen, oder 
wenn sich aus dem Satzprogramm ein Ausgabeformat schreiben ließe, das sich 
direkt in QuarkXPress oder InDesign wenigstens eingeschränkt 
weiterbearbeiten lässt? TUSTEP lieferte sein unerreichtes Textlayout, das ich in 
die Musterseiten eines Layoutprogramms einfließen ließe; die Grafiken etc. 
setzte ich noch schnell ein, statt sie in TUSTEP zeitaufwändig zu skalieren, zu 
drehen, zu beschneiden und händisch einzumessen? </FONT><FONT face=Arial 
size=2>Die Diskussion um eine zeitgemäße Benutzeroberfläche wurde sicherlich 
schon geführt. Das Dikussionsergebnis ist mir nicht bekannt, weil ich noch nicht 
so lange in der ITUG bin. Leider sind meine Möglichkeiten, den Aufwand für 
solche Programm-Modifikationen einzuschätzen und einen persönlichen Beitrag dazu 
zu leisten, aufgrund mangelnder Programmierkenntnisse zu gering. Als 
kommerzieller Lizenznehmer bin ich persönlich aber gerne bereit, für die 
TUSTEP-Updates einen spürbar höheren Beitrag, also 250-300 Euro (so viel kostet 
ein Update von InDesign), zu bezahlen, wenn er dazu verwendet wird, die 
Grundkompatibilität von TUSTEP mit der übrigen Software-Welt wieder zu 
erhöhen.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Freundliche Grüße und ein schönes 
Wochenende<BR>Ihr</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Dietmar Töpfer<BR><BR>rhet publica - Lektorat und 
Redaktion<BR>Ernststraße 3<BR>D-72793 Pfullingen<BR>Tel.: 0 71 21 / 37 24 
45<BR>Fax: 0 71 21 / 37 24 46<BR>Internet: </FONT><A 
href="http://www.rhetpublica.de"><FONT face=Arial 
size=2>http://www.rhetpublica.de</FONT></A><BR><FONT face=Arial 
size=2>USt-IDNr.: DE 190 992 477 </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>+++ rhet publica ist Mitglied im Verband der Freien 
Lektorinnen und Lektoren (VFLL) </FONT><A href="http://www.lektoren.de"><FONT 
face=Arial size=2>http://www.lektoren.de</FONT></A><FONT face=Arial size=2> 
+++</FONT></DIV></DIV></BODY></HTML>