[Tustep-Liste] #Satz und #Formatiere
Thomas Meyer
thomhilmeyer at gmx.de
So Feb 6 15:51:26 CET 2005
Sehr verehrter Herr Dr. Trauth,
"liebe Tustep-Liste",
auch wenn meine Erfahrungen mit dem Tustep-Satzprogramm bescheiden sind
(immerhin habe ich schon Seminararbeiten, wie sie immer wieder zitiert
werden, damit gesetzt...) darf ich doch ein paar Punkte nennen, die bei den
Überlegungen um ein neues Satz/Formatier-Programm eine Rolle spielen sollten?
(1.) #/+Funktionsumfang#/-: Ein vereinfachtes neues Satzprogramm würde
wahrscheinlich bedeuten, auf die "Ziel"-Datei zu verzichten, die eine der
Hauptstärken des Satzprogrammes ausmacht. Auch die Fähigkeit zum Apparatsatz
wird wahrscheinlich zur Debatte stehen.
(2.) Diese wahrscheinlichen Einschränkungen würden andererseits durch leichte
#/+Bedienbarkeit#/- aufgewogen: Wahrscheinlich würde man dem Programm einen
Parametersatz mitgeben, der relativ leicht eine übliche Textstruktur mit
Überschriften, Einschaltungen, Fußnoten etc. typographisch abbildet. Wem das
Voreingestellte nicht gefällt, könnte dann eingreifen und Parameter
verändern.
Sind diese beiden Aspekte communis opinio? Dann stellt sich im zweiten Schritt
die Frage, ob deren Umsetzung tatsächlich eine Neuprogrammiertung erfordert
oder ob nicht auf bereits Bestehendes zurückgegriffen werden sollte. Um es
ganz unverhüllt zu sagen: Die Argumentation läuft darauf hinaus, das
TeX-LaTeX-System als Formatiere-Programm zu propagieren.
Die Eigenschaften des LaTeX-Systems decken sich weitgehend mit den unter 1+2
genannten Punkten, die sich auch mit einer Neuprogrammierung erreichen
ließen. Hinzu kommen aber weitere Vorteile:
- Weite Verbreitung bedeutet gute Dokumentation: Das Internet ist voller
Stylesheets und Anleitungen, um kompliziertere Dinge mit LaTeX setzten zu
können. Ich kann bei jeder Schwierigkeit sicher sein, nicht der erste zu
sein, der sich Gedanken dazu gemacht hat. Jede größere Buchhandlung hat
mehrere Buchtitel zum Thema LaTeX auf Lager.
- Freiheit: Das System ist kostenlos.
Und die Schwierigkeiten? Die nötigen Umwandlungen lassen sich leicht durch
#kop etc. durchführen; die Steuerung des Programmes aus Tustep heraus ist
(jedenfalls unter Linux) kein Problem (Wer Interesse hat: ich kann gerne ein
Progrämmchen, das ich selber benutze, herumschicken...).
Alles in allem: Die Neuprogrammierung von #formatiere wäre ohne Zweifel
verdienstvoll. Allerdings läßt sich fragen, ob es nicht Wege zu gleichen Ziel
gibt, die weniger Kraftanstrengung erfordern, auch wenn sie durch
vermeintlich fremde und wilde Länder führen...
Sehr herzlich, Ihr
Thomas Meyer
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