[Tustep-Liste] Satzprogramm: Bis-Strich zwischen roemischen Zahlen

Paul Sappler paul.sappler at uni-tuebingen.de
So Mai 6 12:28:25 CEST 2007


Lieber Herr Trauth,
vielen Dank für Ihre argumentierende Antwort. Ich gehe in  mich: Wenn  
wichtigen Leuten am automatischen Bis-Strich zwischen römischen Zahlen  
so viel liegt, dann sei es halt; warum sollen auch einige wenige  
Benutzungsverweigerer die gewünschte Erweiterung des Satzprogramms um  
eine Option verhindern? Für Herrn Ott ist es vermutlich eine  
Kleinigkeit, die Regeln für den Bindestrich in zwei Varianten zu  
führen, zumal Sie ja einen guten Vorschlag machen.

Eine Überlegung soll dabei aber nicht unter den Tisch fallen. Die  
gewünschte Erweiterung macht, wie auch eine Menge anderer  
"Kleinigkeiten" der letzten Jahre, das Satzprogramm immer  
komplizierter und undurchsichtiger; jede einzelne Änderung ist nett  
und ein guter Schritt, aber in der Summe sind sie bedenklich. Sie  
erschweren nämlich die lang überfällige Revision des Satzprogramms.  
Beim Umgang mit ihm gibt es Dinge, die nur mit intensiver Handarbeit  
oder fast gar nicht zu bewältigen sind, und die wären der Mühe wert.  
Es entspricht doch auch gar nicht Tustep-Traditionen von Modularität,  
alles Mögliche in ein einziges dickes Programm hineinzupacken.

Vor einiger Zeit haben Sie, lieber Herr Trauth, eine gute Diskussion  
unter der Marke "Aufbohren von FORMATIERE" angestoßen. Rückschauend  
erkenne ich zwei Stoßrichtungen: Erstens sollte (von den Pädagogen  
unter den Tustep-Leuten gewünscht) Formatiere wiederbelebt werden als  
leichte und in ihrer Art perfekte Ausgabemöglichkeit neben dem  
schwerer lenkbaren Saurier Satz. Wer aber will denn dieses Aufbohren  
noch übernehmen, wenn immer mehr Forderungen gestellt werden, die als  
typographische den Programmier-Fachmann verunsichern, wenn also immer  
mehr SATZ-Nachbau verlangt ist? Zweitens könnte dieses Formatiere  
(wenn nicht Ihre Vorstellung, so doch die anderer) der Kern eines  
neuen Satzprogramms werden, das successive Funktionen des alten  
übernimmt. Dieses neue Programm könnte übersichtlicher gebaut sein als  
das historisch gewachsene alte, das sicherlich sehr gut ist und mit  
Recht gelobt wird, aber nicht mehr recht entwicklungsfähig und an  
seinen Grenzen kaum erweiterbar ist. Auch diese angezielte  
Formatiere-Variante kann man sich eigentlich nur schlank gebaut und  
als Teil eines modularen Umfeldes denken.

Wenn also Typographie-Verfeinerung, und der Bis-Strich gehört dazu,  
dann möglichst in einem selbständigen Modul, für das eigentlich Sie  
der Fachmann wären; ich denke mit Vergnügen an Ihren  
Blaubeuren-Beitrag vom Januar zurück. Diese Funktion sollte nicht im  
Satzprogramm drinstecken, sondern aus den angeführten Gründen  
unabhängig davon einsetzbar sein. Auch eine zu enge Verbindung mit  
$SATZ schiene mir nicht plausibel; nichts spricht aber dagegen, das  
Modul in beliebige Zusammenhänge zu integrieren.

Herzlich
Ihr Paul Sappler



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