[Tustep-Liste] Horizontal ausgerichtete geschweifte Klammern

Michael Trauth trauth at uni-trier.de
Do Okt 11 16:22:35 CEST 2007


Lieber Herr Neumann,

um als erstes zur Terminologie zu kommen: Was Sie
brauchen, wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind
sog. 'Akkoladen' - so heissen besagte geschweifte
Klammern in der Typographie.

Um dann den Vorschlag von Herrn Gasperlin aufzugreifen:
Wenn Sie ihm folgen (und solche Klammern aus einer
sauberen Vorlage einscannen und als Grafik verwenden)
wollen, finden Sie gleich mehrere Specimina bei
Forssmann, Friedrich; De Jong, Ralf: Detailtypographie.
[...]. 2. Aufl. Mainz: Verlag Hermann Schmidt 2004, S.187

Einfacher waer's freilich, wenn man solche Klammern als
(PS-)Font-Zeichen zur Verfuegung haette. Das hat man: Im
Symbol-Zeichensatz gibt es Teilstuecke, die man in passen-
den Schriftgraden zu groesseren Akkoladen zusammenbasteln
kann. Das ist ein bisschen muehsam, funktioniert aber unterm
Strich ganz ordentlich. Ein TUSTEP-Exempel kann ich Ihnen
schicken, wenn Sie sich drauf einlassen wollen. Das einzige
wirkliche Problem ist ein aesthetisches: Diese Dinger sind
dann halt nicht so schoen geschweift, wie man es aus Blei-
satzzeiten kennt und wie man sie in dem schoenen Buch von
Forssmann (s.o.) findet.

Dass es die 'schoenen' geschweiften Akkoladen nicht in
einem Ps-Font gibt, wird auf den einschlaegigen Foren
oft beklagt. Hin und wieder findet man den URL zu einer
frz. Homepage, wo jemand einen Font mit solchen Akkoladen
frei zur Verfuegung stellt, aber diese Dinger sind nicht
besonders schoen geraten.

Ich selbst will eben dies schon seit langem besser machen
(mit den Akkoladen von Forssmann als Vorlage), hab's z.B.
auch schon Herrn Sappler versprochen, bin aber im Trubel
der letzten Zeit nicht dazu gekommen. Wenn es aber ein
breiteres Interesse dafuer gibt, wuerde ich's ueber's
naechste Wochenende mal wieder in Angriff nehmen (in vier
Varianten, versteht sich: Spitze nach oben, nach unten,
nach rechts und nach links). Im Gegenzug muessten die
Interessenten das Ergebnis im Selbstversuch einmal testen
und ueber 'gut' oder 'schlecht' oder 'verbesserungswuerdig'
befinden; hier waeren insbesondere die Profis gefordert,
z.B. die Fa. Pagina und Co. Wenn etwas Brauchbares dabei
herauskommt, koennte der Programmautor des Satzprogramms
evtl. das Ergebnis als Standardleistung in #sa implemen-
tieren?!

Der langen Rede kurzer Sinn: Wer koennte solche Akkoladen
brauchen? Gibt es mehr als zwei Benutzer, fuer die derlei
von Interesse waere?


Viele Gruesse reihum von

Michael Trauth


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