[Tustep-Liste] Geviertstrich/Halbgeviertstrich

Wilhelm Ott wilhelm.ott at uni-tuebingen.de
Mo Sep 10 16:22:43 CEST 2007


Lieber Herr Carls,

danke für die (von mir nachgeforderte) komplette Protokolldatei.

Dass ab Seite 52 Ihrer Ausgabe der Halbgeviertstrich statt
des Geviertstrichs benutzt wird, war ein Fehler im Satzprogramm,
der bei gleichzeitiger Verwendung des Parameters "-" und russischer
Schrift auftrat ("auftrat": für die Version 2008 ist dieser Fehler
seit wenigen Mintuen behoben). Er war bisher nicht aufgefallen,
weil dies wohl recht selten benutzt wurde.

Den Parameter "-" haben Sie selbst möglicherweise benutzt, ohne
es zu merken (Sie schreiben ja selbst, dass Sie eigentlich
Halbgeviertstriche benutzen möchten). In Ihren Parametern steht
zwischen zwei MAC-Parametern eine Zeile folgenden Inhalts:

-         1. Absatz nach Überschrift

In der Protokolldatei finden Sie an dieser Stelle den Hinweis,
dass Sie damit 'geviertstrich fuer "bis" und "gedankenstrich"'
verlangen. 

Wahrscheinlich liegt es an dieser Zeile, dass Sie keinen Unterschied
im Verhalten des Satzprogramms finden, wenn Sie zusätzlich den Parameter 

-         5000

angeben, der knapp 100 Zeilen weiter vorne steht.


Zum Parameter "-", nach dem Sie explizit fragen:

In Mitteleuropa ist für den Gedankenstrich und den Bis-Strich
der Halbgeviertstrich üblich. Zu DIGISET-Zeiten hatte dieser
Strich - einschließlich Vor- und Nachbreiten - in der Tat die
Dickte von genau 1/2 Geviert. Das Satzprogramm benutzt jetzt
(in PostScript-Zeiten) den en-dash (Adresse im PostScript
StandardEnconding Encoding Vector: oktal 261). Die Länge des
Striches ist nicht in allen Fonts wirklich genau 1/2 Geviert 
(bei Font 31701 sind es z.B. 712, bei 30101 dagegen 556 Bildlinien). 

Im angelsächsischen Raum ist dafür der sog. em-dash üblich,
dem hier der Geviertstrich am nächsten kommt. In DIGISET-Zeiten
war dieser Strich (einschl. Vor- und Nachbreite) genau 1 Geviert
lang. Heute benutzt das Satzprogramm den em-dash von PostScript,
der auf Adresse oktal 320 im StandardEncoding liegt. Die tatsächliche
Länge ist zwar meist 1000, aber ebenfalls fontabhängig.
 
Der Parameter "-" sagt nun dem Satzprogramm, dass statt des für 
"bis" und "Gedankenstrich" in Mitteleuropa üblichen Halbgeviertstrichs 
(= en-dash) der Geviertstrich (= em-dash) benutzt werden soll.
Der ab Spalte 11 angegebene Wert ist, seit das Satzprogramm nur
noch PostScript-Fonts unterstützt, bedeutungslos; eine
(beliebige) Zahl (zweckmäßigerweise 1000 als Gedächtnisstütze)
ist aber notwendig, weil der Parameter "-", wenn dort in Spalte 11 
keine Ziffer steht, seit 27.5.1997 als Kommentar gewertet wird,
der nicht in die Protokolldatei ausgegeben wird (sind mehrere Parameter
"-" mit Ziffer in Spalte 11 angegeben, so wird nur der erste 
ausgegeben und ausgewertet. - Warum so kompliziert? Der Kommentar im
Programm sagt: "aus Kompatibilitätsgründen mit alter Regelung"). 

Mit den besten Grüßen aus Tübingen

Wilhelm Ott
 


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On Mon, 10 Sep 2007, Wieland Carls wrote:

> Date: Mon, 10 Sep 2007 11:08:12 +0200
> From: Wieland Carls <wieland.carls at gmx.de>
> Reply-To: tustep-liste at itug.de
> To: tustep-liste at itug.de
> Subject: [Tustep-Liste] Geviertstrich/Halbgeviertstrich
> 
> Diskussionsforum Tustep-Liste
> Weitere Informationen: www.itug.de
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> 
> 

    [ Part 2: "Attached Text" ]

                                  Leipzig, 10. September 2007

Liebe TUSTEPianerInnen,

mein Problem besteht darin, dass ich mir nicht erklären kann, warum in meiner Satzausgabe anfangs nur Geviertstriche stehen, ab einer bestimmten Stelle aber - wie gewünscht - Halbgeviertstriche. Ich habe alle Gedankenstriche und Bis-Striche zwischen Ziffern als Halbgeviertstriche (^\-) kodiert. So stehen sie auch in der Protokolldatei. Warum werden sie nicht alle so ausgegeben. Auch wenn ich auf diese Umkodierung verzichte und die Voreinstellungen des Programms verwende, bekomme ich das gleiche Ergebnis.
Ich füge die 2 Seiten, auf denen der Wechsel von Geviert- zu Halbgeviertstrich stattfindet, in der Anlage als PDF-Datei der Satzausgabe und als Ausschnitt aus der TUSTEP-Protokolldatei bei. Im Textteil findet der Wechsel etwas früher statt (S. 52 langer Strich im zweiten Absatz zwischen '1890-1977', kurzer Strich zwischen '565-577' im dritten Absatz) als im Fußnotenteil (ab Fußnote 38). Woran liegt das?

In diesem Zusammenhang möchte ich auch um eine Erklärung des Parameters '-' (im Handbuch auf S. 1007) bitten, wo es heißt:

"Geviertstrich soll statt des Halbgeviertstrichs für Gedankenstrich und
»bis«-Strich benutzt werden. [ I ] <>
DICKN Dicktenwert des Geviertstriches in Bildlinien"

Egal, ob ich diesen Parameter angebe oder nicht, bzw. welchen Wert ich eintrage, es ändert sich nichts an der Ausgabe.

Viele herzliche Grüße aus Leipzig

Wieland Carls
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Dr. Wieland Carls
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