[Tustep-Liste] Zeilennummern abschnittsweise - Problematisierung & Vorschlag
Wolfram Brunschön
brunschoen at bbaw.de
Di Jun 9 20:37:36 CEST 2009
Lieber Herr Trauth,
in großer Eile ganz offiziell für die Liste: HIER!
Ich kann mittlerweile lateinische, griechische und arabische Editionen
mit 2, 3 und ggf. auch mehr Apparaten anbieten, die jeweils eine
Schachtelungstiefe von mindestens 10 haben sollten, ferner eine
griechische Fragmentedition und eine Briefedition. Die Zeilenzählung des
Textes und die Seiten-/Zeilenreferenzierung der einzelnen
Apparateinträge folgt dabei unterschiedlichen, sehr anspruchsvollen
Regeln. Einen kleinen Teil meiner Baustellen kennen Sie ja schon,
mittlerweile sind es noch viel mehr geworden.
Für die Akzeptanz von TUSTEP ist es sehr wichtig, wenn das jeweilige
"Gebastel" einer standardisierten Lösung weichen könnte, die auch von
TUSTEP-Trittbrettfahrern bedient werden kann.
Ich kann nicht abschätzen, was Ihre blackbox letzten Endes alles leisten
kann bzw. soll, aber mir ist klar, daß Sie bereit sind, sich sehr viel
Arbeit aufzuhalsen. Seien Sie meines Dankes in den bekannten materiellen
Erscheinungsformen gewiß!
Wenn es der Sache irgendwie dienlich ist, schaue ich gerne freitags in
Trier vorbei.
Ganz herzliche Grüße aus dem sonnigen Berlin
Wolfram Brunschön.
Michael Trauth schrieb:
> Diskussionsforum Tustep-Liste
> Weitere Informationen: www.itug.de
> ------------------------------------------------------------
>
>
> Liebe Tustepler,
>
> dieses Posting ist als Dank und als Antwort gedacht
> für die Wortmeldungen auf der Liste, aber auch für
> die Nachrichten, die mich abseits der Liste erreicht
> haben.
>
> Mit meinem Appell an das Erbarmen des Programmautors
> habe ich viel Zustimmung von Anwenderseite geerntet.
> Wir sollten uns dabei freilich klarmachen, daß die
> Chose durchaus beachtliche Tücken hat. Im Falle von
> Thomas Meyer war's noch recht einfach: Er wollte *nur*
> die abschnittsbezogene Zeilenzählung, und die hat er
> gekriegt. Aber fast alle, die sich in den letzten
> Tagen mit Editionsinteressen bei mir meldeten, haben
> etwas außer acht gelassen, woran nur Christian Moser
> en passant aufmerksam machte: Daß sich nämlich ihr
> Anliegen keineswegs darin erschöpft, den gewünschten
> abschnittsbezogenen Zeilenzähler oben im Editionstext
> zu sehen, sondern daß er auch in die Apparatverweise
> eingebaut werden soll. Und *das* ist dann keineswegs
> mehr trivial, denn die Standard-*AUMBRUCH-Prozedur
> muß dann vollständig mit Mitteln außerhalb des
> Satzprogramms substituiert werden:
> - Der Zeilenzähler muß durch das #kopiere bzw. Tuscript
> auch in die Apparateinträge eingebaut werden (was
> mein herumgeschicktes einfaches Beispiel auf der
> Liste natürlich *nicht* besorgt);
> - im Falle von Wörtern, die z.B. am Zeilenende
> getrennt wurden, muß dann außerdem eine Von-Bis-
> Referenz eingebaut werden;
> - im Falle von Langeinträgen (= AEinträge, die sich
> auf größere Textbereiche beziehen) müssen dann über
> eine weitere Teilprozedur die Endepunkte ausgelesen
> und ebenfalls in die AEinträge eingebaut werden.
>
> Und zu allem Überfluß kann es ja bei einer kapitel-
> oder abschnittsweisen Zeilenzählung ja vorkommen,
> daß mehr als ein Abschnitt auf einer Seite zu stehen
> kommt. Wie sollen in diesem Fall (mit Apparaten am
> Seitenende) die Abschnitte auseinandergehalten werden?
> Nehmen wir an, wir haben drei Briefe auf einer Seite:
> Das Ende von Brief 1 oben, dann der kurze Brief 2 in
> der Mitte, dann der Anfang von Brief 3 unten auf der
> Seite. In einem solchen Fall kann es durchaus vorkommen,
> dass es drei *identische* Apparatreferenzen gibt, weil
> z.B. die Zeile 8 sowohl im Brief 1, im Brief 2 und im
> Brief 3 vorkommt. Es ist klar, daß diese drei gleichen
> Referenzen dann durch irgendein Unterscheidungsmerkmal
> auseinandergehalten werden müssen. Aber wie? Bei Briefen
> könnte dies etwa die Briefnummer sein, bei Büchern,
> Kapiteln, Stücken, Paragraphen etc. dann eben deren
> Zählung usw. Ein anderer Editionswissenschaftler aber
> braucht statt dessen vielleicht eine andere, automatisch
> generierte Form der Unterscheidung: Etwa ein Kennbuchstabe
> vor oder nach der Apparatreferenz? Oder ein kleiner
> hoch- und nachgestellter griechischer Buchstabe? Oder
> ein kleiner vorangestellter Ziffernsupponent? Wie
> man sieht, ist an das scheinbar kleine und selbst-
> verständliche Postulat ein ganzer Rattenschwanz von
> Systemerfordernissen und Problemen geknüpft.
>
> Es scheint mir klar zu sein, daß eine Lösung dafür
> nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden kann. Ich nutze
> deshalb die Gelegenheit, hier anzufragen, wieviele
> Anwender es gibt, die eine Lösung für das skizzierte
> Problemgeflecht benötigen. Unter der Voraussetzung,
> daß es mehr als fünf sind *und* daß der Programmautor
> hier erklärt, daß vorerst nicht mit einer Standardlösung
> zu rechnen ist, würde ich das Erstellen einer prozeduralen
> Blackbox anbieten, für deren Nutzung der #satz-Anwender
> a) nur ein paar vordefinierte Satzmakros verwenden und
> auch sonst ein paar Kodierungskonventionen einhalten
> b) sein eigenes #*aumbruch auf meines umstellen muß.
> Die Chose hätte dann auch noch einen kleinen zusätzlichen
> Vorteil: Das Standard-#*aumbruch kann bei Apparat-
> Langeinträgen derzeit Endepunkte nur dann eintragen,
> wenn diese nicht mehr als zwei Seiten vom Anfangspunkt
> entfernt sind. In der von mir vorgeschlagenen Prozedur
> (die unter anderem #einfuege benutzt) könnte der Abstand
> zwischen Anfangs- und Endepunkt beliebig groß sein.
>
> Der langen Rede kurzer Sinn: Wer kann so etwas brauchen
> und wäre bereit, sich darauf einzulassen? Wortmeldungen
> bitte hier über die Liste.
>
>
> Viele Grüße reihum von
>
> Michael Trauth
>
>
> ---------------------------------------------------------------
> Dr. Michael Trauth e-mail: trauth at uni-trier.de
> Rechenzentrum office: Tel. 0651-201-3413
> der Universitaet Fax 0651-201-3921
> Universitaetsring secretary: Tel. 0651-201-3417
> D-54286 Trier
> ---------------------------------------------------------------
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