[Tustep-Liste] Zeilennummern abschnittsweise - Problematisierung & Vorschlag
Jochen Conzelmann
jochen.conzelmann at germanistik.uni-freiburg.de
Mi Jun 10 13:03:17 CEST 2009
Liebe Tustep-User,
mir gehört eine der Stimmen, die Herr Trauth "abseits der Liste" zum
Problem der Zeilennummern vernommen hat, da ich derzeit bei einem meiner
Projekte aktuell genau das beschriebene Problem habe.
Herr Trauth, ich brauche Ihnen wohl nicht mehr zu sagen: HIER!
Ich äußere dies in der Liste, um mein 'Votum' gewissermaßen publik zu
machen (und am Rande schlicht einige Grüße zu senden).
Da ich zu jenen gehöre, deren Tustep-Kompetenz nicht ausreicht, sehr
sehr komplizierte und aufwendige Prozeduren zu schreiben, wie Sie etwa
Herr Reeg (Herzlichen Gruß nach Berlin!) entwickelt hat, habe ich bisher
- recht naiv - stets gedacht: Na ja, man kann das mit Tustep bestimmt
schon relativ unaufwendig lösen, nur du selbst bist schlicht zu blöd
dazu, denn mir war zum Beispiel bisher allein die Tatsache nicht bewußt,
daß Tustep tatsächlich nur einen seitenweisen Zeilenzähler standardmäßig
anbietet, sondern auch hier glaubte ich, schlicht nicht zu wissen, wie
man den Zeilenzähler richtig einsetzt und suchte nach Fehlern in meinen
Satzroutine-Versuchen. Ich konnte mir einfach gar nicht vorstellen, daß
das Satzprogramm für die genannte Problematik keine Standardlösung
vorsieht, da mir Tustep vor vielen Jahren als besonders für Editionen
geeignetes System anempfohlen wurde.
Herr Reeg, mir war nie klar, **wieviel** Reeg und wie wenig
'Standard-Tustep' etwa hinter dem Satz der Malagis-Edition, an der ich
ja in der Berlin-Brandenburgischen Akademie damals mitgearbeitet habe,
steckt.
Ich bin eine Tustep-Nutzer, der, selbst wenn er nicht zu blöd wäre,
entsprechende Prozeduren zu schreiben, dazu schlicht nicht genügend Zeit
hätte. Ich fände es aber wirklich schön, wenn Lösungen für die in Frage
stehenden Probleme entwickelt oder zur Verfügung gestellt werden könnten
und ich auch weiterhin mit Tustep weiter arbeiten könnte. Denn ich habe
mir ersthaft überlegt, aus Zeitgründen meine Satz-Aufgaben in Zukunft
mit einem anderen Programm zu erledigen, auch wenn ich dabei auf einige
bedeutende Vorteile, die Tustep bietet, verzichten müßte und die
Satz-Ästhetik der mir anvertrauten Publikationen wohl darunter leiden
würde. (Zur Erklärung muß ich wohl allen, die mich bzw. meine aktuelle
Arbeitssituation nicht kennen, dazu sagen, daß ich in Freiburg als
Akademischer Rat tätig bin und neben einem dafür üblich hohen
Lehrdeputat plus Sonderaufgaben als 'Modul-Beauftragter' für den Bereich
mediävistischer B.A.-Studiengänge sowie Tutoratskoordinator auch für den
Satz von Publikationen, die am hiesigen Lehrstuhl von H.-J. Schiewer
herausgegeben werden, zuständig bin. Für letztere gilt zumeist: Sollte
gestern fertig sein!)
Ich fände es ferner schön, wenn es sowohl eine Tuscript- als auch
eine #*AUMBRUCH-Lösung gäbe, denn wer mit welcher besser klarkommt,
dürfte unter den Tustep-Nutzern wohl individuell verschieden sein. Ich
persönlich bin ein #*KOPIERE- und Hasenfreund, wenngleich selbst ein
sehr, sehr stümperhafter Hase (Herzlichen Gruß nach Duisburg, Thomas!).
Herzliche Grüße reihum
Jochen Conzemann
--
JOCHEN CONZELMANN
Deutsches Seminar I
Ältere Deutsche Literatur und Sprache
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Platz der Universität 3
79085 Freiburg i. Br.
Telefon:
Dienstl.: 0761/203 3236
Privat: 0761/600 6778
Michael Trauth schrieb:
> Diskussionsforum Tustep-Liste
> Weitere Informationen: www.itug.de
> ------------------------------------------------------------
>
>
> Liebe Tustepler,
>
> dieses Posting ist als Dank und als Antwort gedacht
> für die Wortmeldungen auf der Liste, aber auch für
> die Nachrichten, die mich abseits der Liste erreicht
> haben.
>
> Mit meinem Appell an das Erbarmen des Programmautors
> habe ich viel Zustimmung von Anwenderseite geerntet.
> Wir sollten uns dabei freilich klarmachen, daß die
> Chose durchaus beachtliche Tücken hat. Im Falle von
> Thomas Meyer war's noch recht einfach: Er wollte *nur*
> die abschnittsbezogene Zeilenzählung, und die hat er
> gekriegt. Aber fast alle, die sich in den letzten
> Tagen mit Editionsinteressen bei mir meldeten, haben
> etwas außer acht gelassen, woran nur Christian Moser
> en passant aufmerksam machte: Daß sich nämlich ihr
> Anliegen keineswegs darin erschöpft, den gewünschten
> abschnittsbezogenen Zeilenzähler oben im Editionstext
> zu sehen, sondern daß er auch in die Apparatverweise
> eingebaut werden soll. Und *das* ist dann keineswegs
> mehr trivial, denn die Standard-*AUMBRUCH-Prozedur
> muß dann vollständig mit Mitteln außerhalb des
> Satzprogramms substituiert werden:
> - Der Zeilenzähler muß durch das #kopiere bzw. Tuscript
> auch in die Apparateinträge eingebaut werden (was
> mein herumgeschicktes einfaches Beispiel auf der
> Liste natürlich *nicht* besorgt);
> - im Falle von Wörtern, die z.B. am Zeilenende
> getrennt wurden, muß dann außerdem eine Von-Bis-
> Referenz eingebaut werden;
> - im Falle von Langeinträgen (= AEinträge, die sich
> auf größere Textbereiche beziehen) müssen dann über
> eine weitere Teilprozedur die Endepunkte ausgelesen
> und ebenfalls in die AEinträge eingebaut werden.
>
> Und zu allem Überfluß kann es ja bei einer kapitel-
> oder abschnittsweisen Zeilenzählung ja vorkommen,
> daß mehr als ein Abschnitt auf einer Seite zu stehen
> kommt. Wie sollen in diesem Fall (mit Apparaten am
> Seitenende) die Abschnitte auseinandergehalten werden?
> Nehmen wir an, wir haben drei Briefe auf einer Seite:
> Das Ende von Brief 1 oben, dann der kurze Brief 2 in
> der Mitte, dann der Anfang von Brief 3 unten auf der
> Seite. In einem solchen Fall kann es durchaus vorkommen,
> dass es drei *identische* Apparatreferenzen gibt, weil
> z.B. die Zeile 8 sowohl im Brief 1, im Brief 2 und im
> Brief 3 vorkommt. Es ist klar, daß diese drei gleichen
> Referenzen dann durch irgendein Unterscheidungsmerkmal
> auseinandergehalten werden müssen. Aber wie? Bei Briefen
> könnte dies etwa die Briefnummer sein, bei Büchern,
> Kapiteln, Stücken, Paragraphen etc. dann eben deren
> Zählung usw. Ein anderer Editionswissenschaftler aber
> braucht statt dessen vielleicht eine andere, automatisch
> generierte Form der Unterscheidung: Etwa ein Kennbuchstabe
> vor oder nach der Apparatreferenz? Oder ein kleiner
> hoch- und nachgestellter griechischer Buchstabe? Oder
> ein kleiner vorangestellter Ziffernsupponent? Wie
> man sieht, ist an das scheinbar kleine und selbst-
> verständliche Postulat ein ganzer Rattenschwanz von
> Systemerfordernissen und Problemen geknüpft.
>
> Es scheint mir klar zu sein, daß eine Lösung dafür
> nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden kann. Ich nutze
> deshalb die Gelegenheit, hier anzufragen, wieviele
> Anwender es gibt, die eine Lösung für das skizzierte
> Problemgeflecht benötigen. Unter der Voraussetzung,
> daß es mehr als fünf sind *und* daß der Programmautor
> hier erklärt, daß vorerst nicht mit einer Standardlösung
> zu rechnen ist, würde ich das Erstellen einer prozeduralen
> Blackbox anbieten, für deren Nutzung der #satz-Anwender
> a) nur ein paar vordefinierte Satzmakros verwenden und
> auch sonst ein paar Kodierungskonventionen einhalten
> b) sein eigenes #*aumbruch auf meines umstellen muß.
> Die Chose hätte dann auch noch einen kleinen zusätzlichen
> Vorteil: Das Standard-#*aumbruch kann bei Apparat-
> Langeinträgen derzeit Endepunkte nur dann eintragen,
> wenn diese nicht mehr als zwei Seiten vom Anfangspunkt
> entfernt sind. In der von mir vorgeschlagenen Prozedur
> (die unter anderem #einfuege benutzt) könnte der Abstand
> zwischen Anfangs- und Endepunkt beliebig groß sein.
>
> Der langen Rede kurzer Sinn: Wer kann so etwas brauchen
> und wäre bereit, sich darauf einzulassen? Wortmeldungen
> bitte hier über die Liste.
>
>
> Viele Grüße reihum von
>
> Michael Trauth
>
>
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> Dr. Michael Trauth e-mail: trauth at uni-trier.de
> Rechenzentrum office: Tel. 0651-201-3413
> der Universitaet Fax 0651-201-3921
> Universitaetsring secretary: Tel. 0651-201-3417
> D-54286 Trier
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