Re: [Tustep-Liste] Übergesetzte Zeichen anpassen

Michael Trauth trauth at uni-trier.de
Mi Okt 4 17:19:39 CEST 2006


Lieber Herr Derkits,

danke fuer den wichtigen Hinweis:

> bleibt noch der - inzwischen auch schon betagte - Hinweis,
> dass die meisten der gewöhnlich mit '%' kombinierten Zeichen
> in Unicode-Fonts fertig vorhanden sind. Doch kann das Satz-
> programm mit Unicode-Fonts nicht umgehen, und die einst
> wirklich fortschrittliche, inzwischen eher mühsame Lösung
> der Zeichenkombination selbst erscheint nun als Bastelei.

Mein bisheriger Kenntnisstand war lediglich, dass zwar der
der Adress*raum* fuer viele wichtige Sonderzeichen in Unicode
vorgesehen ist, dass aber besagte Zeichen selbst in den bis
dato zur Verfuegung stehenden Unicode-Schriften *nicht* reali-
siert sind. In einigen (wenigen) Schriften sind etliche wich-
tige Sonderzeichen enthalten - aber diejenigen, die ich bis-
her gesehen habe, waren zum einen aus typographischer Sicht
zum Gotterbarm, will sagen: unbrauchbar, und zum anderen von
der fuer mich noetigen Vollstaendigkeit meilenweit entfernt.
   Hinzu kommt, dass man als Satzhersteller *bestimmte* pro-
fessionelle Schriften - etablierte, gute Buchschriften -
vorgeschrieben bekommt, egal ob Stempel Garamond, Monotype
Garamond, Linotype Garamond3, Berthold Garamond, Monotype
Times, Linotype TimesTen, Bembo, Trinite, Berkeley OldStyle,
Baskerville, Frutiger und wie sie alle heissen, die fuer
sich allein eine gute Typographie zwar nicht *garantieren*,
aber eine zentrale Voraussetzung fuer diese sind. Und
*diese* Schriften wiederum sind nach meinem bisherigen
Kenntnisstand *alle* ohne Ausnahme Type-1-Schriften - und
Type-1-Schriften wiederum sind per definitionem *alle*
ohne Ausnahme 1-Byte-Schriften (mit 256 Zeichenadressen),
also *keine* Unicode-Fonts.

Mit einem Wort: Ich waere Ihnen deshalb wirklich *sehr*
verbunden, wenn Sie mir mitteilen koennten, wo ich besagte
Profischriften als halbwegs komplette Unicode-Fonts (die
Klingonen-Schrift, die Schriftzeichen der Rongo-Rongo-
Taefelchen, auch Japanisch und Chinesisch duerfen von
meinem point de vue aus gerne fehlen ;o)) beziehen kann.

> ...
> Ich habe mich oft gefragt, warum ein Satzprogramm, das
> einmal angetreten ist mit dem Anspruch, fast alle Son-
> derzeichenprobleme zu lösen, Unicode-Fonts einfach
> ignoriert, obwohl sie in diesem Bereich fast der Stein
> der Weisen sind...

Nun, ich bin ueberzeugt, dass der Grund fuer den Programm-
autor der ist, den ich oben skizziert habe: die Unkenntnis,
dass es besagte gute Buchschriften bereits als Unicode-Fonts
gibt. Ohne dem Programmautor vorgreifen zu wollen: Wenn Sie
zeigen koennen, wie sich das Defizit beheben laesst, wird
wird Herr Ott sich entsprechenden Erweiterungswuenschen
bestimmt nicht verschliessen.

Viele Gruesse reihum von

Michael Trauth


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