[Tustep-Liste] Re: Quo vadis?
Friedrich Seck
f.seck at t-online.de
Di Jun 22 17:32:55 CEST 2004
Sehr geehrter Herr Hammer, liebe TUSTEP-Freunde,
(und ggf. auch die TUSTEP-Feinde seien hier mit eingeschlossen),
auch ich finde den Ton in Herrn Derkits gestriger e-mail inakzeptabel, eine solche Behandlung hat Herr Trauth nicht verdient. Wer solche Angriffe (um ein stärkeres Wort zu vermeiden) zu erwarten hat, wird sich das nächste Mal wohl überlegen, ob er sich an einer Diskussion beteiligt. Dies und, für mich gilt dies jedenfalls, die fehlende Kenntnis der angesprochenen Skriptsprachen hat sicher viele davon abgehalten, sich zu "Quo vadis?" zu äußern. Keinesfalls aber sollte - und auch hier kann ich, genau genommen, nur für mich sprechen - Schweigen als Zustimmung verstanden werden, wie Herr Derkits am 15.6. nahelegt.
Und Herrn Giacomazzi möchte ich bitten, seine Erkenntnis, daß Kopiere museumsreif ist, doch ja niemandem weiterzusagen. Für mich ist es das zentrale Programm, das ich für fast jede Anwendung brauche, z.B. um strukturierte Daten zum Satz vorzubereiten, zur Syntaxprüfung und für -zig andere Zwecke, ganz allgemein zur systematischen Veränderung von Daten, wenn es nicht um Numerieren, Sortieren und Register geht. (Es gab, das wird 1976 gewesen sein, auch mal ein erstes Kopiere ohne Durchgänge und Sprungparameter, ein schöner Anfang, aber was man mit ta- oder zf- eliminiert hatte, war eben weg und konnte nicht in einen anderen Durchgang befördert werden. Da waren die Durchgänge, zuerst 4, dann 19, dann 99, denn doch ein Segen, und zurück zum Ur-Kopiere will wohl auch Herr Giacomazzi nicht. Dies nur nebenbei.)
Makros und Kopiere kann ich auch nicht als Gegensätze verstehen. Kopiere, wie gesagt, zum Verändern, auch zum Prüfen, von Daten, Makros zum Bereitstellen bequemer und narrensicherer Metastrukturen über TUSTEP-Kommandos, natürlich auch zur Darstellung im Internet; Überschneidungen eher gering, z.B. bei der Kalenderrechnung, überhaupt beim Rechnen, aber das braucht man in beiden
Fällen.
Das mit dem Kaffeekochen wird ja wohl niemand erst nehmen (darf man keinen Witz mehr machen, ohne daß er einem um die Ohren geschlagen wird?). Aber daß der mit TUSTEP einigermaßen Vertraute möglichst viel mit TUSTEP macht, ist doch verständlich und spricht auch eher für als gegen das Programmsystem. (Wenn ich nochmals von eigenen Erfahrungen sprechen darf: meine Briefe schreibe ich mit TUSTEP, für die Steuerklärung benutze ich ein Spezialprogramm.) Das soll darauf hinauslaufen: TUSTEP ist am Anfang und Ende offen (Datenübernahme mit Umwandle oder besonderen Konvertierungsroutinen, Abgabe in andere Systeme ähnlich). Auch die Satzprogrammumgebung reicht nur bis zur Postscript-Datei; wer eigene Schriften einbinden oder PDF-Dateien erzeugen will, braucht dafür andere Programme. Aber das funktioniert und wird, soweit nötig, von TUSTEP unterstützt. An ein Bedürfnis, zwischen die TUSTEP-Programme andere Routinen einzuschalten, kann ich mich aus meiner Arbeit nicht erinnern. Dagegen hat Herr Kollatz bei der ITUG-Tagung in Peneranda im Oktober 2003 über ein interessantes Projekt (Hebräische Grabinschriften) berichtet, bei dem Word und TUSTEP verwendet werden.
Ich vermute auch, daß die angesprochenen Skripte eher einfache Probleme lösen, wie in dem Numerierbeispiel (überträgt es veränderte Nummern auch in andere Dateien, in denen die Einträge aus der ersten Datei zitiert werden?). Denn daß 10 oder 100 oder auch 2000 Ruby-Zeilen den Leistungsumfang (z.B.) von Kopiere abdeckten, ist ja wohl nicht gemeint. (Wer es dennoch behaupten will, sollte Kopiere gut kennen.)
Soweit für heute. Mit freundlichen Grüßen an alle
F. Seck
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